Für mich liegt das Glück in der Fähigkeit zu genießen. Denn der Genuss verbindet mich mit dem „Jetzt“, dem Augenblick. Der wahre Genießer pflegt die Haltungen von Bedingungslosigkeit und Begehrensfreiheit. Durch diese Tore taucht er ein in den Genuss und damit stellt sich dann das Gefühl des Glücks ein.
Glück entsteht, wenn ich einen Ast beobachte
Viele Menschen glauben, dass das Glück mit Reichtum, einem anderen Menschen, einem neuen Auto oder einer Beförderung zu tun hat. Meine Erfahrung ist dagegen eine andere. Glücksgefühle sind sehr häufig mit ganz simplen Dingen verknüpft: damit, im Gras zu liegen und die Blätter an einem Ast zu beobachten, die sich sanft im Wind bewegen. Am Seeufer zu sitzen und zuzuschauen, wie der Wind durch das Schilf bläst. Das Beugen und Aufrichten der Halme ist für mich ein besonders faszinierendes Geschehen. Auf der Brücke über dem Bach nach unten zu schauen und wahrzunehmen, wie das Wasser einem Stein ausweicht. Es ist Genuss pur, wenn man sich auf solche oder ähnliche Beobachtungen einlässt. Und mit dem Genuss erfüllt einen das pure Glück
Mitunter bereitet ein Butterbrot mehr Genuss als ein Luxusdinner
Wenn man Menschen fragt, was sie persönlich mit Genuss verbinden, hört man häufig die Antwort: „gutes Essen“. Aber das tollste Menü ist nichts wert, wenn man nicht die Fähigkeit besitzt, bewusst zu genießen. Und diese Fähigkeit ist unter anderem auch davon abhängig, ob man es schafft, langsam und achtsam zu essen.
Wer schon einmal längere Zeit gefastet hat, der kennt vermutlich die Geschmacksexplosion, die entsteht, wenn man zum ersten mal wieder isst. Das tut man in aller Regel äußerst achtsam, kaut gründlich und lässt jeden Bissen ein wenig länger als sonst im Mund. Für mich ist das der wahre Genuss, der unglaublich glücklich und zufrieden macht.
Hans Endmaya ist Gründer des Yi-Sinnhelden-Zentrums und Finder des Yi-8ermodells